Alles über Lahoretauben
Der Kopf der Lahoretaube
Der kräftige Hals soll mittellang, aber auch nicht unschön dick sein und in einen großen, breiten und gewölbten Kopf übergehen. Der Kopf wird mit einem gezogenen Scheitel gewünscht und soll auf keinen Fall kugelförmig sein, auch wenn eine möglichst steile Stirn angestrebt wird. Eine Kopfplatte ist verpönt, ist aber äußerst selten.
Bei der Beurteilung der Kopfproportionen sollte ein deutlicher Unterschied zwischen Täuber und Täubinnen bestehen. Täubinnen sollten auch an der Kopfform als solche zu erkennen sein und auf keinen Fall männlich in der Kopfform wirken.
Abb.: Sehr gute Stirnbreite einer schwarzen Täubin mit breitem Stirnband.
Ein mittellanger, kräftiger Schnabel wird gefordert, dünne und lange Schnäbel passen nicht zum Gesamtbild einer Lahoretaube. Diskussionen gibt es immer wieder bezüglich der Schnabelfarbe. Sie sollte möglichst rein sein, wobei jedoch ein mehr oder weniger dunkler Anflug der Schnabelwarzen gestattet ist, und zwar für alle Farbenschläge! Der dunkle Anflug sollte sich jedoch auf die Warzen beschränken und nicht den Schnabel erreichen. Diese Einschränkung bei der Schnabelfarbe ist bewußt gemacht worden, da Jungtiere mit einem dunklen Anflug in der Regel einen ideal breiten Stirnansatz des Mantels haben, und das Aufkommen der gefürchteten Schnippe auf diese Weise eingeschränkt wird.
Abb.: Die angelaufene Schnabelwarze ist zu tolerieren! (siehe Musterbeschreibung).
Wenn diese Jungtauben den derzeit erreichbaren Zuchtstand verkörpern, können sie unbedenklich die Höchstnote erreichen! Wir sollten bei der Beurteilung der Schnabelfarbe nicht vergessen, dass bei den Lahoretauben trotz farbiger Stirn ein heller Schnabel verlangt wird!
Abb.: Ein Kopf, der besser nicht sein kann!
Die Augenfarbe soll dunkel sein, sie macht im allgemeinen keine Probleme, gebrochene Augen oder anders gefärbte Augen kommen äußerst selten vor.
Nicht so einfach war es in der Vergangenheit, den geforderten roten Augenrand bei allen Farbenschlägen zu erreichen. Ausdrücklich wird bei den Blaufarbigen ein etwas blasser Augenrand gemäss der Musterbeschreibung (siehe diese) noch toleriert, da ein intensiver roter Augenrand offensichtlich bei diesen Farbenschlägen schwieriger zu erreichen ist. In den letzten Jahren (Stand 2011) sind aber schon viele blaue Lahore mit einem roten Augenrand gezeigt worden, wenn er auch in der Regel nicht so intensiv ist wie bei den anderen Farbenschlägen.
Abb.: Hochfeine Kopfform einer gelb-fahlen Lahore
Der Augenrand sollte jedoch keineswegs zweireihig sein, wie er insbesonders bei einigen schwarzen Lahoretauben und vereinzelt auch beim silbernen Farbenschlag in den letzten Jahren auftrat. Die Hinweise der Sonderrichter wurden von den Züchtern aufgegriffen und erfolgreich umgesetzt, so daß wir eine deutliche Verminderung von ausgestellten Lahoretauben mit zweireihigem Augenrand bei den letzten Hauptsonderschauen feststellen konnten.
Der Allgemeinrichter sollte bei der Bewertung beachten, dass der Augenrand bei der Feststellung der Bewertungsnote nicht die größte Bedeutung besitzt, ein intensiv roter Augenrand ist zwar äußerst attraktiv, aber feurig rot ist nicht gefordert!, an erster Stelle der Bewertung muß aber immer die Form stehen!